Medizin studieren – alles zum Medizinstudium

Rund 15.000 Bewerber stellen sich jährlich dem Aufnahmeverfahren für ein medizinisches Studium an einer öffentlichen Universität in Österreich. Die Gründe für ein Studium der Medizin sind vielfältig: Ärzte üben eine abwechslungsreiche Tätigkeit in einer krisensicheren Umgebung aus und können mit ihrer Arbeit Menschen im direkten Kontakt bei Beschwerden helfen und retten sogar Leben.
Neben den öffentlichen Universitäten in Wien, Graz, Linz und Innsbruck bieten auch Privatuniversitäten in Krems, Salzburg und Wien Studiengänge der Humanmedizin an.

 

Das Berufsbild des Arztes

Ärzte tragen in ihrem Beruf eine große Verantwortung. Sie sind nicht nur für die Behandlung von Patienten verantwortlich, sie erstellen auch Diagnosen von Krankheiten und sind in der Vorsorge und Prävention tätig. Dabei stehen sie ständig in Kontakt mit anderen Menschen und benötigen daher auch soziale Kompetenzen. Der Beruf des Arztes verlangt aufgrund ständig neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse den Willen zum lebenslangen Lernen.

 

Berufliche Möglichkeiten nach dem Medizinstudium

Ärzte arbeiten nach dem Medizinstudium in Österreich hauptsächlich in Kliniken und Spitälern, darüber hinaus gibt es aber noch viele weitere berufliche Möglichkeiten für ausgebildete Ärzte:

  • Aufbau einer privaten Praxis
  • Anstellung bei Polizei oder Bundesheer
  • Anstellung bei Behörden
  • Beratende Tätigkeit, beispielsweise für Versicherungen
  • Zahlreiche weitere Jobs in der Privatwirtschaft

 

Inhalte, Dauer und Aufbau des Studiums

Die Dauer und der Aufbau des Studiums der Humanmedizin hängen vom Ausbildungsort ab. Es bedeutet in der Regel allerdings zwölf Semester Lernaufwand für die Studierenden, also sechs Jahre. Darin inkludiert sind theoretische und praktische Ausbildungsphasen, die mit der Verleihung des Dr. med. univ. (doctor medicinae universae – Doktor der gesamten Medizin) beendet sind. Die Ausbildung erfolgt entweder in einem Diplom-Studiengang oder über ein Bachelor- und Mastersystem.

Neben medizinischen Grundlagen werden häufig auch soziale Aspekte des Arztberufs vermittelt. Der konkrete Aufbau des Studiums unterscheidet sich an den jeweiligen Standorten mitunter sehr stark aufgrund unterschiedlicher Spezialgebiete der einzelnen Universitäten.

 

Wöchentlicher Arbeitsaufwand

Ein humanmedizinisches Studium erfordert harte Arbeit und viel Fleiß. Die Struktur des Studiums ist meist schulisch und kann als Vollzeitbeschäftigung angesehen werden. Insgesamt müssen die Studierenden in ihrem Studium 360 ECTS absolvieren.
Auch nach dem Studium wird der Arbeitsaufwand nicht geringer: Die folgenden praktischen Ausbildungsjahre sind weiterhin sehr arbeitsintensiv und oftmals von Überstunden geprägt.

 

Medizin in Österreich berufsbegleitend studieren

Bei einem Studium der Medizin ist sowohl im Diplomstudium als auch im Bachelor und Mastersystem praktische Ausbildungszeit vorgesehen. Ein berufsbegleitendes Studium wird allerdings in Österreich nicht angeboten.

 

Berufschancen und Zukunftsaussichten

Die Aussichten für Ärzte sind ausgezeichnet. Nicht nur die Anstellung in Krankenhäusern oder Privatkliniken kann reizvoll sein, auch die Niederlassung in einer eigenen Praxis ist für viele interessant. Darüber hinaus steht auch der Gang in die Wirtschaft als Möglichkeit offen: Versicherungen, Produkthersteller und Betriebe in der Lebensmittelindustrie haben häufig Ärzte in ihren Teams.

 

Zulassungsvoraussetzungen

Vor einem Studium an einer öffentlichen Universität in Österreich steht die Aufnahmeprüfung. Darin werden Kenntnisse zu grundlegenden medizinischen Gebieten abgeprüft – das sind Fragen zur Biologie, Physik, Mathematik und Chemie. Lesefähigkeiten und andere sprachliche Skills sind ebenso Teil der Prüfung wie Fragen zur sozialen Kompetenz der Bewerber und Gedächtnisaufgaben. Auch an privaten Universitäten erfolgt ein Aufnahmeverfahren, bei dem die Kandidaten unterschiedliche Fähigkeiten und Grundlagenwissen unter Beweis stellen müssen.
Um zum Aufnahmetest zugelassen zu werden, muss außerdem eine Hochschulreife vorgewiesen werden.

 

In Österreich Medizin studieren – Die wichtigsten Studienorte und Städte von A bis Z

Hier finden Sie alle Orte Österreichs, an denen Sie Medizin studieren können. Dabei finden Sie sowohl Privatuniversitäten als auch öffentliche Hochschulen.

 

In Wien Medizin studieren

 

Medizinische Universität Wien

Das Diplomstudium Humanmedizin oder Zahnmedizin dauert 12 Semester und legt einen hohen Stellenwert auf die praktische Ausbildung. Die MedUni Wien ist im deutschsprachigen Raum die größte medizinische Universität gemessen an der Zahl der Studierenden. Neben fachlichen Kompetenzen und einem tiefgehenden Wissen über medizinische Sachverhalte erlernen Studierende der Medizinischen Universität Wien außerdem kommunikative Fähigkeiten und klinische Kompetenzen. Der fachliche Schwerpunkt des medizinischen Studiums liegt dabei hauptsächlich bei der klinischen Medizin und der Pharmakologie. Auch geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Behandlung und Diagnose von Krankheiten stehen hier im Fokus. Als Leitlinien der Ausbildung nennt die Universität Fächerintegration, Problemorientierung, methodengeleitetes Prüfen, Berechnung der Ausbildungskapazität, Evaluation und Qualitätskontrolle.

Die erforderlichen Praktika (Famulaturen) dauern 18 Wochen und das klinisch-praktische Jahr 48 Wochen. Der Aufbau des Studiums ist sehr schulisch strukturiert und inhaltlich aufbauend gestaltet. Bereits zu Beginn dürfen die Studierenden ihre klinischen Fähigkeiten in kleinen Gruppen üben. Zu diesen Fähigkeiten gehören die Beratungsfähigkeit, das erstellen von Behandlungskonzepten, die Begründung von Diagnosen und das rasche Erkennen von Notfällen.

 

Sigmund Freud Privatuniversität

Die Sigmund Freund Privatuniversität bietet Studiengänge zur Humanmedizin und Zahnmedizin an ihrem Standort in Wien an, außerdem besitzt sie Niederlassungen in anderen europäischen Städten und in Linz. Die Ausbildung erfolgt im Bachelor- und Mastersystem und erfordert mindestens zwölf Semester an Zeitaufwand. Da es sich hierbei um eine Privatuniversität handelt, entfallen höhere Ausbildungskosten im Vergleich zu einer öffentlichen Universität. Die Studiengebühr beträgt hier ungefähr 12.500 Euro pro Semester, je nach Studienabschnitt und Studienrichtung. Auch das Auswahlverfahren ist etwas anders als bei öffentlichen Universitäten: Einem Fragebogen, der online ausgefüllt wird, folgen weitere Auswahlverfahren, die von den Bewerbern gemeistert werden müssen, bevor sie einen Studienplatz erhalten.
Bekannt ist diese Privatuniversität außerdem für ihre psychotherapeutische Ambulanz für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

 

 

In Linz Medizin studieren

 

Johannes Kepler Universität Linz

Von den öffentlichen Universitäten in Österreich, die ein Medizinstudium anbieten, ist die JKU Linz bislang am kürzesten in der Ausbildung junger Ärzte aktiv. Dementsprechend wenig Ausbildungsplätze stehen pro Jahr zur Verfügung. Im Gegensatz zu den anderen österreichischen Universitäten steht hier auch kein eigener Studiengang im Bereich der Zahnmedizin zur Verfügung. Die Ausbildung ist hier auch bereits im Bachelor- und Mastermodell gegliedert. Der erste Studienabschnitt wird mit dem Bachelor of Science, BSc beendet und erlaubt den Studierenden die Teilnahme am Masterstudium, das schließlich mit dem Doktortitel beendet wird. Außer medizinischem Grundlagenwissen erlernen Studierende hier auch soziale Kompetenz in ihrer Kommunikation beim Umgang mit Patienten und Angehörigen.

Die praktische Ausbildung beginnt bereits im ersten Semester und begleitet die Studierenden durch ihr gesamtes Studium. Im Gegensatz zu eher schulisch konzipierten Lehrplänen, die Lehrinhalte nach einer sinnvollen Abfolge vermitteln, bietet das modulare System der Johannes Kepler Universität Linz die Möglichkeit, erworbenes Wissen vernetzt anzuwenden.

 

 

In Innsbruck Medizin studieren

 

Medizinische Universität Innsbruck

Auch an der Medizinischen Universität Innsbruck steht den Studierenden sowohl ein Studium der Humanmedizin als auch der Zahnmedizin offen. Hier stehen jährlich ungefähr 3.000 Studienplätze zur Verfügung, dabei sind PhD-Studiengänge bereits eingerechnet. Neben der Humanmedizin und Zahnmedizin werden hier nämlich auch Studiengänge zu Medizinwissenschaften und Molekularer Medizin angeboten. Außerdem werden Universitätslehrgänge in den Bereichen der Psychologie und Psychiatrie, Medizinrecht, genomisches Counselling und muskuloskelettaler Medizin angeboten.

Das Studium der Humanmedizin bietet jährlich immerhin fast 400 Erstsemestrigen den Platz zum Erlernen grundlegender medizinischer Kenntnisse. Dabei setzen praktische Ausbildungsphasen bereits in den frühen Semestern ein, wobei auch ethische und kommunikative Strategien erarbeitet werden. Die Prüfungen erfolgen während des gesamten Jahres, also nicht nur zu Semesterende. Vor allem moderne medizinische Zweige wie die Neurowissenschaften und die Transplantationsmedizin zählen zu den Spezialgebieten dieser universitären Lehranstalt.

 

 

In Graz Medizin studieren

 

Medizinische Universität Graz

Die Medizinische Universität Graz bietet neben des Studiums der Humanmedizin auch einen Studiengang zur Zahnmedizin an. Als Diplomstudium konzipiert, erlernen die Studierenden innerhalb von zwölf Semestern die wichtigsten Grundlagen in medizinischer Hinsicht. Die Vorbereitung auf das zukünftige Berufsleben beinhaltet dabei neben theoretischen Lerninhalten auch die Ausbildung praktischer Fähigkeiten.
Die Medizinische Universität Graz setzt ihren Fokus bei der Ausbildung junger Ärzte und Ärztinnen neben der Verankerung medizinischen Grundlagenwissens auf Patientenorientierung.

Dabei nimmt das biopsychosoziale Modell einen hohen Stellenwert ein, wobei Krankheit und Gesundheit in einem ganzheitlichen Modell betrachtet wird, das auf der Einheit von Körper und Seele beruht. Körperliche Krankheiten werden dabei nicht von psychischen oder seelischen Belastungen entkoppelt bewertet und diagnostiziert, sie werden aber auch nicht ausschließlich darauf zurückgeführt.

 

 

In Krems Medizin studieren

 

Danube Private University

Die Danube Private University hat ihren Sitz in Krems und bildet Ärzte im Bachelor und Mastersystem aus. Studierende müssen während ihres Studiums 13.000 Euro pro Semester an Studiengebühren leisten. Wie auch andere Privatuniversitäten punktet auch die Danube Private University mit kleinen Gruppengrößen, was der Ausbildung der einzelnen Studierenden zugutekommen soll. Dabei unterrichten auch immer wieder prominente Gastprofessoren, die sich im Bereich der Medizin einen Namen gemacht haben. Die praktische Ausbildung ist bei der Ausbildung dieser Privatuniversität ein wichtiger Bestandteil, ebenso wie kommunikative und soziale Fähigkeiten.

Die Ausrichtung der Universität schließt auch eine internationale Ausrichtung ein, was sich auch bei manchen Fächern bemerkbar macht. Diese Universität ist vor allem für ihre Ausbildung von Zahnmedizinern bekannt, die Ausbildung zum Humanmediziner wird dagegen erst seit relativ kurzer Zeit ebenfalls angeboten.

 

Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften

Insgesamt 80 Studienplätze stellt die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften jedes Jahr für Studenten zur Verfügung. Auch diese Privatuniversität hat ihren Sitz in Krems. Die Ausbildung erfolgt hier im neuen Bachelor- und Masterstudium und dauert auch hier insgesamt zwölf Semester. Die Studiengebühren belaufen sich an dieser Privatuniversität auf 7.500 Euro pro Semester, einen eigenen Studiengang zur Zahnmedizin gibt es hier nicht.

Den Studierenden werden hier neben fachlichen Grundlagen auch kommunikative Fertigkeiten vermittelt, die sie auf ihre künftige Beschäftigung im Public Health-Bereich vorbereiten soll. Konkrete humanmedizinische Fragestellungen spielen dabei bereits in den ersten Semestern eine große Rolle, da an der Karl Landsteiner Privatuniversität auf den praktischen Ausbildungsweg großen Wert gelegt wird.

 

 

In Salzburg Medizin studieren

 

Paracelsus Medizinische Privatuniversität

Wer in Salzburg Medizin studieren möchte, hat nicht die Möglichkeit, dies auf einer öffentlichen Universität zu tun. Mit der Pracalesus Medizinischen Privatuniversität steht aber immerhin eine Alternative dazu zur Verfügung, allerdings wird auch hier kein Studiengang zur Zahnmedizin angeboten. Im Gegensatz zur gängigen Ausbildungsform innerhalb von sechs Jahren oder zwölf Semestern sind hier lediglich fünf Studienjahre zu absolvieren, bevor der Abschluss mit einem Doktortitel gefeiert wird. Diese Medizinische Privatuniversität vermittelt Studierenden bereits sehr früh erste Anknüpfungen an das Arbeiten in der medizinischen Forschung.

Neben fachlichen Kenntnisse sollen Studierende hier vor allem soziale Kompetenzen erlernen, viele Erfahrungen mit dem wissenschaftlichen Arbeiten machen, Handlungskompetenz in Notfallsituationen erarbeiten und ihre Lehr- und Lernkompetenz stärken. Bei der Einhaltung der Mindeststudienzeit betragen die Gesamtkosten für Studierende rund 75.000 Euro.

Neben ihrem Standort in Salzburg hat die Paracelsus Medizinische Privatuniversität auch einen Sitz in Nürnberg.

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