Bestatter/in werden: Ausbildungsfakten

Wenn du kein Problem mit dem Tod hast, sondern ihn als Teil des Lebens siehst, um den sich gekümmert werden muss, könnte eine Ausbildung zum/r Bestatter/in das Richtige für dich sein. Bestatter/innen kümmern sich in Absprache mit den Hinterbliebenen um Trauerfeier, Bestattungsart und um die Nachversorgung eines Toten, die neben der Abholung auch das Waschen und Bekleiden sowie beerdigungsgerechte Schminken des Toten umfasst.

 

Berufs- und Zukunftschancen als Bestatter/in in Österreich

Bestatter/innen werden in Österreich gesucht, denn nicht viele Leute kommen mit der täglichen Belastung des Todes zurecht und Bestatter/in ist daher kein beliebter Beruf. Dennoch werden Bestatter/innen überall in Österreich ständig benötigt, denn Menschen sterben ständig und überall. Da es heutzutage in Österreich besonders viele alte Menschen gibt, ist der Bedarf an Bestatter/innen auch entsprechend groß.

Du findest als Bestatter/in also überall in Österreich Arbeit. Neben Bestattungsunternehmen suchen vor allem Friedhöfe ständig nach Bestatter/inne/n. Deine Zukunft ist als Bestatter/in also gesichert.

 

Werde ich als Bestatter/in reich?

Das kommt darauf an, welchen Weg du als Bestatter/in einschlägst und was du unter reich verstehst. Bestatter/innen verdienen in Österreich im Durchschnitt 1650,00 Euro brutto im Monat. Wenn du bei einem Friedhof fest angestellt bist, kannst du auch etwa mit diesem Gehalt rechnen. Das Gehalt kann aber auch deutlich darunter oder darüber liegen. Wenn du als Bestatter/in bei einem Bestattungsunternehmen angestellt bist, hängt dein Gehalt stark davon ab, wie viele Aufträge das Unternehmen in Jahr generieren kann, denn ein Unternehmen, das wenig Aufträge hat, kann auch seine Mitarbeiter/innen nicht so gut bezahlen, wie ein Unternehmen mit vielen Aufträgen.

Du hast als Bestatter/in natürlich auch die Möglichkeit, dich selbstständig zu machen. In diesem Fall kümmerst du dich selbst um das Generieren von Aufträgen und bist dein eigener Chef. Je nachdem, wie gut das läuft, besteht dann durchaus die Möglichkeit, dass du deutlich mehr als 1650,00 Euro im Monat verdienen kannst.

 

Werde ich als Bestatter/in glücklich?

Grundsätzlich ist Bestatter/in ein trauriger Beruf, denn du hast es ständig mit trauernden Angehörigen und verstorbenen Menschen zu tun. Oft kommst du auch in Kontakt mit Schicksalen, die durchaus belastend sein können und musst ein offenes Ohr dafür haben. Du solltest dir im Vorfeld der Entscheidung für eine Ausbildung zum/r Bestatter/in außerdem darüber klar sein, dass der Tod immer und überall passieren kann. Deine Arbeitszeiten können als Bestatter/in also sehr unregelmäßig sein und du musst ständig in Bereitschaft sein.

Wenn du damit kein Problem hast, dann kannst du in dem Beruf sehr zufrieden werden. Denn du hast ständig mit Menschen zu tun und erfüllst mit deiner Arbeit eine sehr sinnvolle und gesellschaftlich wichtige Aufgabe. Die Angehörigen danken dir das und wissen zu schätzen, dass du dich für Sie um die Bestattung und Nachversorgung des Toten kümmerst. Und was ist schon cooler, als mit Toten zu arbeiten?

 

Zielgruppe der Ausbildung zum/r Bestatter/in

Bestatter/in ist in Österreich kein klassischer Ausbildungsberuf. Deshalb ist es für die Ausbildung grundsätzlich nicht wichtig, ob und welchen Schulabschluss du hast. Um als Bestatter/in arbeiten zu können, musst du aber eine Befähigungsprüfung ablegen. Auf die kannst du dich in einem vier Monate langen Kurs vorbereiten lassen. Voraussetzung für die Befähigungsprüfung ist allerdings, dass du bereits mindestens zwei Jahre als ungelernte/r Mitarbeiter/in in einem Bestattungsunternehmen gearbeitet hast. Wenn du also Bestatter/in werden möchtest, musst du dich zuerst bei einem Bestattungsunternehmen um eine Anstellung bewerben.

Absolute Voraussetzungen hierfür sind eine hohe psychische und physische Belastbarkeit sowie ein ausgeprägtes Organisationstalent, Kommunikationsfähigkeit und Serviceorientierung. Du solltest also sozial begabt sein.

 

Inhalte der Ausbildung zum/r Bestatterin

Prinzipiell bringt dir jedes Bestattungsunternehmen das Handwerk etwas anders bei und legt unterschiedliche Schwerpunkte. Die Ausbildung umfasst aber immer Erdbestattungen, Feuerbestattungen und Trauerfeiern, das ordnungsgemäße und hygienische Waschen, Kleiden und Schminken der Verstorbenen, Kommunikation mit den Hinterbliebenen und die Vermarktung von Särgen und Urnen. All diese Dinge sind auch Inhalte des Vorbereitungskurses für die Befähigungsprüfung zum/r Bestatter/in und können in der Befähigungsprüfung abgefragt werden.

 

Berufsbegleitende Ausbildung zum/r Bestatter/in

Da es eine Voraussetzung für die Befähigungsprüfung zum/r Bestatter/in ist, musst du im Vorfeld zwei Jahre in einem Bestattungsunternehmen arbeiten. Die Vorbereitungskurse und die Befähigungsprüfung finden grundsätzlich berufsbegleitend statt. Ansonsten ist die Ausbildung zum/r Bestatter/in in Österreich nicht weiter organisiert. Die zweijährige Tätigkeit im Bestattungsunternehmen kann durchaus in Teilzeit stattfinden. Ob du also neben einer anderen Tätigkeit die zweijährige Ausbildungsphase in einem Bestattungsunternehmen absolvieren kannst, hängt davon ab, ob das Unternehmen dir das erlaubt oder ermöglicht. Am besten solltest du das sofort beim Bewerbungsgespräch mit dem Bestattungsunternehmen abklären.

 

Tipps zur Bewerbung für die Ausbildung zum/r Bestatter/in in Österreich

Wie bei anderen Berufen auch, gibt es bestimmte Kompetenzen, die ein/e Bestatter/in mitbringen sollte und auf die Betriebe im Vorfeld der Einstellung besonders achten. Dazu gehören neben psychischer Belastbarkeit vor allem ein hoher Sinn für Sauberkeit und Hygiene und eine absolute Unempfindlichkeit gegenüber Gerüchen. Zusätzlich wirken sich

  • Verantwortungsbewusstsein,
  • Interesse am Verkauf,
  • Betriebswirtschaftliche und kaufmännische Kenntnisse,
  • Verwaltungsfähigkeiten,
  • Kenntnisse im Friedhofs- und Nachlassrecht,
  • Ein hohes Einfühlungsvermögen und
  • Fähigkeiten als Eventplaner/in

 

besonders positiv auf die Bewerbung aus und sind gern gesehen. Deine Bewerbung sollte möglichst keine Rechtschreibfehler enthalten und du solltest im Bewerbungsgespräch selbstbewusst und kommunikativ auftreten.

 

Welche Anbieter bieten diese Ausbildung an?

Du kannst dich bei sämtlichen österreichischen Bestattungsunternehmen für eine Ausbildung zum Bestatter bewerben. Daneben stellen auch viele österreichische Friedhöfe Bestatter/innen an und bilden diese aus.

  • Eine Liste sämtlicher österreichischen Bestatter, geordnet nach Bundesländern und Bezirken findest du hier

 

 

Die größten dieser Bestattungsunternehmen sind:

 

 

Andere Möglichkeiten: Quereinstieg, Studium oder Fernstudium

Da Bestatter/in in Österreich kein Ausbildungsberuf ist, gibt es viele Möglichkeiten zum Quereinstieg. Du kannst beispielsweise als Psychologe eine Fortbildung in Trauerpsychologie machen (z.B. hier) und dich dann bei einem Bestattungsunternehmen anstellen lassen. Diese suchen ständig Trauerpsychologen, da das einen großen Teil der Arbeit eines Bestattungsunternehmens ausmacht. Da auch Bestattungsunternehmen Betriebe sind, werden Betriebswirtschaftler in dem Bereich ebenfalls gesucht und gebraucht.

Als Betriebswirtschafter kannst du außerdem selbst ein Bestattungsunternehmen gründen, musst dazu aber eine/n Bestatter/in anstellen. Betriebswirtschaft kannst du an den meisten österreichischen Universitäten studieren. Zum Beispiel an der Universität Wien.

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